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Tag 1
18.05.2011
Um 3 Uhr in der Früh haben wir uns auf den Weg zum Flughafen Düsseldorf gemacht, wo wir gegen 5 Uhr unser Auto auf einen bewachten Parkplatz abstellten.
Vor hier fuhren wir mit dem Shuttle direkt zum Terminal und konnten auch gleich bei Air Berlin einchecken. Der Flug startete pünktlich um 9.15 Uhr in Richtung Miami, wo wir um 13.15 Uhr Ortszeit landeten.
Die Einreise in die USA war denkbar einfach, nur Fingerprint und Iris abgleichen und das war es schon. Fragen wurden uns nicht gestellt. Durch eine nachträgliche Flugplanänderung hatten wir hier leider sechs Stunden Aufenthalt, so dass der Anschlussflug nach Las Vegas erst um 18.30 Uhr startete. In dieser Zeit konnten wir in Ruhe bei Cruise-America anrufen um für morgen einen Termin zur Übernahme unseres RVs zu vereinbaren. Man wollte uns um 9.00 Uhr ein Taxi schicken. Nach der Landung in Las Vegas um 21.40 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel Tropicana, wo wir die erste Nacht gebucht hatten. Zum Check- in Schalter muss teilweise das Casino durchquert werden, wo der Lärmpegel und all die blinkenden Lichter bei uns leichtes Unbehagen auslöste. Der Grund war sicherlich, dass wir beide ziemlich übermüdet waren. Unser Zimmer im 10. Stock war allerdings super. Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, bin ich noch einmal nach unten gefahren, um mir ein „Gute Nacht Bier" zu holen. Im Fahrstuhl bin ich denn sogleich von einer „Dame" angesprochen worden, ob sie mit aufs Zimmer dürfte. Allerdings musste ich ihr gleich sagen, dass meine Frau mit hoher Wahrscheinlichkeit was dagegen hätte. Gegen Mitternacht war dann endlich Ruhe.
Tag 2
19.05.2011
Um halb fünf war wegen der Zeitumstellung die Nacht rum. Da wir beide hellwach waren, entschlossen wir uns, ein wenig über den Strip zu spazieren. Da Las Vegas ja bekanntlich nie schläft und alles hell erleuchtet war, konnten wir bei unserem ersten Besuch in Vegas nur staunen. Wir sind den Strip hoch bis zum Bellagio und auf der anderen Seite wieder zurück. Gegen sechs haben wir bei McDonalds ein ausgiebiges Frühstück zu uns genommen, bevor wir wieder ins Hotel sind. Hier haben wir erst einmal geduscht und da noch Zeit war, uns entschlossen, den Strip in südlicher Richtung zu inspizieren. Vorbei am Excalibur, Luxur und Mandalay`s und wieder retour zum Tropicana. Gegen halb neun haben wir ausgecheckt und vor dem Eingang auf das Taxi gewartet, welches auch schon kurz vor neun kam.
Nach einer halben Stunde Wartezeit konnten wir dann bei Cruise-America unser RV übernehmen. Da wir die ganze Einweisung nicht brauchten, konnten wir 30 Minuten später mit unserem etwas betagten RV abbrausen. Unser erster Weg führte uns zum Walmart Superstore, wo wir uns mit Proviant und allen anderen nützlichen Dingen für die nächste Woche eindeckten. Jetzt nur erst raus aus Las Vegas, da unser erstes Ziel ein Campground in Springdale, direkt vor dem Eingang zum Zion Nationalpark war. In La Verkin, kurz vor Springdale wollten wir noch einmal volltanken und mussten hierbei feststellen, dass einiges an Benzin neben den Tank unter das Auto liefen. (der Grund war, wie wir erst später rausfanden, ein Loch im Zulaufschlauch zum Tank) Ich schätze von 16 Gallonen waren etwa 3 ausgelaufen. Da der Tank aber wieder halb voll war und wir reserviert hatten beschlossen wir bis zu unserem Tagesziel zu fahren. Zudem fing es jetzt an zu regnen und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf. Am Campground angekommen, haben wir erst einmal alle Vorräte eingeräumt, uns etwas ausgeruht, um anschliessend mit dem kostenlosen Shuttle in den Zion Nationalpark zu fahren. Am Eingang haben wir den Nationalparkpass „America the beautiful" gekauft, der zum Eintritt in alle Nationalparks berechtigt und 80$ kostet. Im Park sind wir dann in den nächsten Shuttle eingestiegen, mit dem wir eine Runde durch den Park gefahren sind. Allerdings war die Sicht durch den Regen nicht so toll. Am Ende haben wir noch etwas im Visitor Center gestöbert, bevor es zurück zum Campground ging.
Tag 3
20.05.2011
Heute sollte ein reiner Wandertag werden und das Wetter schien auch mitzuspielen, zwar bewölkt und nur 18°, aber wenigstens trocken. Erster Halt mit dem Shuttle war Weeping Rock, von wo aus wir erst zum Hidden Canyon und dann zum Observation Point wollten. Die erste Meile gehen beide Wege gemeinsam, dann trennen sie sich. Der Weg zum Hidden Canyon wird immer steiler und führt stellenweise direkt am Abgrund vorbei. An den Felswänden sind nur Ketten, an denen man sich absichern kann. Aber man wird entschädigt durch eine tolle Aussicht ins Tal und die gegenüberliegenden Berge. Auch die Pflanzenwelt mit Moosen und Farnen ist super. Am Anfang des Hidden Canyon sind wir dann umgedreht, weil der Weg für meine Frau zu beschwerlich wurde. Dann wieder zurück bis zum Abzweig Observation Point und in Schlangenlinien geht der Weg weiter den Berg hinauf. Allerdings fing es 30 Minuten später stark an zu regnen, so dass wir uns entschlossen, wieder zurück ins Tal zu gehen. Bei immer noch strömenden Regen sind wir mit dem Shuttle bis zur Haltestelle Temple of Sinawave gefahren und hier noch den Riserside Walk lang gewandert, was ziemlich einfach ist, da der Weg komplett geteert ist. Man spaziert hier die meiste Zeit neben dem Virgin River, der durch die viele Regenfälle zum reissenden Fluss geworden war. Am Ende kommt der Einstieg zu den Narrows, die allerdings bei dem vielen Wasser gesperrt waren. Zurück zur Haltestelle fahren wir bis zum Haltepunkt Zion Lodge von wo eine letzte kleine Wanderung zu den Lower Emerald Pool machen. Dies ist ein Wasserfall, der von einer Felskante in einen Teich fliesst, der sehr klares Wasser hat, so dass man bis auf den Grund schauen kann. Ausserdem kann man noch hinter der Wasserwand herwandern zum Upper Emerald Pool. Aber dieser Pool reichte uns für heute, so dass wir ziemlich durchgenässt auf den Rückweg zum Campground machten. Hier war erst einmal eine warme Dusche und die schmerzenden Füsse hochlegen angesagt.
Tag 4
21.05.2011
Ich hatte gestern noch im Internet den Wetterbericht für Bryce Canyon gelesen, eigentlich unser nächstes Ziel, ( tagsüber 6°/nachts -3° ) so dass wir uns entschlossen, die Route lieber in südlicher Richtung fortzusetzen. Um den Zion National Park in östlicher Richtung zu verlassen, muss man durch den Mount Carmel Tunnel fahren. Dieser Tunnel ist an den Seiten nicht hoch genug, so dass immer nur ein grösseres RV gleichzeitig den Tunnel befahren kann. Am Tunnel angekommen fordert der Ranger einen zum Halten auf, ruft gleichzeitig über Funk den Kollegen am anderen Ende des Tunnels. Dieser sperrt auch seine Einfahrt für den Verkehr. Sobald alle im Tunnel befindlichen Fahrzeuge den Tunnel verlassen haben, konnten wir in den Tunnel mit dem RV befahren. Der Tunnel ist ca. 1,2 Meilen lang und mit einem RV nur in der Mitte der Strasse befahrbar. Der Spass ist natürlich nicht umsonst, das Ticket kostet 15$ und berechtigt für 2 Durchquerungen innerhalb einer Woche. Weiter ging es in Richtung Kanab und von da wollten wir über die US 89 bis nach Page fahren. Kurz vor Bigwater wollten wir noch zu den Toadstool Hodoos über die ich im Internet einen interessanten Bericht gelesen hatte. Von einem unscheinbaren Parkplatz geht es hinter einem Zaun in ein wüstenähnliches Gelände. Nach einer halben Stunde erreichten wir dann die Hodoos und waren von den Formen und Farben sofort fasziniert. Nach längerem bestaunen und viel fotografieren ging es etwa eine Stunde später wieder zurück zum Parkplatz. Als nächstes war der Glen Canyon Dam kurz vor Page an der Reihe.
Der Glen Canyon Dam ist ein riesiger Staudamm am Lake Powell, der allerdings im Moment nicht sehr viel Wasser führt. Nach einer halben Stunde fuhren wir dann weiter , um uns noch den Horseshoe Bend anzuschauen. Hier windet sich der Colorado River in Schleifen durch das Gestein. Am Parkplatz angekommen, sieht man erst nur Sand und denkt ersteinmal, was es hier wohl zu sehen gibt. Nach einer kleinen Wanderung von einer Meile steht man plötzlich am Abgrund und hat einen traumhaften Ausblick, wie der Colorado River sich durch das Gestein windet. Von hier fuhren wir in die Glen Canyon National Recreation Area, um die Nacht auf dem Wahweap Campground, direkt am Ufer des Lake Powell zu verbringen. Dieser Campground war auf unserer Rundreise einer der besten, durch seine Lage, super Sanitäranlagen und grosse sehr saubere Stellplätze.
Tag 5
22.05.2011
Heute sollte es erst zum Antilope Canyon und danach Richtung Grand Canyon gehen. Zum Lower Antilope Canyon biegt man vor dem Kraftwerk der Navajos links ab und nach ein paar hundert Metern wieder links auf eine Gravelroad, die direkt zum Parkplatz führt. Der erste Eindruck ist enttäuschend, es gibt nur Bretterbuden und Plumsklos. Auch der Preis von 52 $ erschien uns etwas happig. Nach einer kleinen Wartezeit wurden wir in einer Gruppe von 10 Leuten von einem Navajo zum Canyon geführt. (nachdem 1997 einige Menschen im Canyon ertrunken sind, ist es verboten, eigenständig den Canyon zu betreten) An einer unscheinbaren kleinen und engen Felsspalte geht es nach unten in den Canyon. Jetzt geht es in eine Traumwelt, in der bei schönstem Sonnenschein die Felswände in allen Farben und Schattierungen anzusehen sind. Immer tiefer geht es in den Canyon und die Farben werden immer intensiver. Nach über 90 Minuten steigen wir an der anderen Seite auf Stahlleitern wieder hoch ans Tageslicht. Da die Sonneneinstrahlung heute optimal war, hat Birgit hier über 100 Fotos geschossen, von denen einige wirklich super sind. Dieses Erlebnis war im nachherein jeden Cent wert. Da wir jetzt der der Meinung waren, der Upper Antilope Canyon könne die nicht mehr toppen, entschlossen wir uns auf den Weg Richtung Grand Canyon , mit einem Abstecher zur Navajo Bridge, zu machen. Die Navajo Bridge ist die einzige Brücke, die weit und breit über den Colorado River führt. Früher gab es nur eine Brücke, aber dann hat man eine zweite gebaut, weshalb eine heute eine reine Fussgängerbrücke ist. Die Stahlkonstruktionen beider Brücken sind schon sehenswert. Als nächstes ging es direkt zum Grand Canyon. Unterwegs mussten wir noch tanken, was sich durch den defekten Schlauch als sehr schwierig erwies. Gerade mal 9 Gallonen waren es nach dem Tankvorgang .(einiges wieder daneben) Aber ich war der Meinung, in Grand Canyon Village könnten wir volltanken. Der ersten Viewpoint war Desert View, wo wir zum ersten Mal die überwältigende Grösse des Grand Canyon bewusst wurden. Dieses kann man auf Fotos und Filmen nur schwer wiedergeben, das eigene Auge sieht doch mehr. Nächster Halt war Navajo Point, bevor wir uns einen Platz im Grand Canyon Trailer Village suchten. Leider bekamen wir nur einen Platz für einen Tag, da ab morgen alle Plätze reserviert waren. Auch war mein Erschrecken gross, als ich merkte, dass es in Grand Canyon Village keine Tankstelle gab und der Tank ziemlich trocken war. Aber für Heute wollten wir uns mit dem Problem nicht belasten, also in den kostenlosen Shuttle und erst einmal zum Marktplace, wo ich wieder vergeblich versucht habe Cruise America anzurufen, (Tonbandansage) dann zum South Rim, wo wir noch zwei Stunden am Rim langgewandert sind, einige Fotos und Filmszenen gemacht, bevor es mit dem Shuttle zurück zum Platz ging.
Tag 6
23.05.2011
Gestern hatten wir gemerkt, dass es im Village eine kleine Autowerkstatt gab, wohin wir uns heute in Sachen Benzin und Reparatur wenden wollten. Also schon um 9 Uhr in den Shuttle und ab zur Werkstatt. Hier kam die die nächste schlechte Nachricht, nämlich die, dass es auch in der Werkstatt keinerlei Benzin gäbe und es in den USA auch verboten wäre, Benzinkanister in geschlossenen Autos zu transportieren. Da jetzt guter Rat teuer war und wir bis 11 Uhr den Campground verlassen mussten, fragte ich noch mal nach, was es eventuell als Alternative gäbe. Die Alternative war die, die Werkstatt stellte uns ihr Servicecar (Pickup) mit Fahrer zu Verfügung um in Tusayan, etwa 6 Meilen südlich 5 Gallonen zu tanken. Da der Kanister auf der offenen Ladefläche stand, war es ja auch erlaubt. Dieser Spass kostete uns 97 $ ohne Benzin. Als wir am Campground das Benzin einfüllten haben wir auch gemerkt an welcher Stelle der Schlauch den Riss hatte. Da die Werkstatt keinen Ersatz für den Schlauch hatte, gab man mir den Rat, Gewebeband zu kaufen, um den Schlauch abzudichten. Gesagt, getan und auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt den Schlauch abgedichtet, mit dem RV wieder nach Tusayan und erst einmal für 200 $ vollgetankt. (der Schlauch war dicht)
Also wieder zurück in den Park, wo wir am Visitorcenter parkten, mit dem Shuttle bis nach Maricopa Point fuhren und bis zum Mohave Point am Rim langschlenderten. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserem RV, um für die Nacht noch einen Campround zu finden. Der einzige wo vielleicht etwas frei sein könnte, war am Desert View, der 25 Meilen Richtung Osteingang lag. Auf dem Weg hierhin noch ein kleiner Halt am Moran Point und Lipan Point, bevor wir gegen 19 Uhr am Campground ankamen. Der Platz ist ohne viel Service, aber sehr schön gelegen. Hier hatten wir zum ersten Mal einen Zahlautomaten, an dem die Campground Gebühren entrichtet werden. Da es langsam dämmerte gingen wir nun zum Rim, um noch einen Sonnenuntergang am Grand Canyon zu erleben. Erst waren nur einige Menschen da, aber nach und nach wurden es immer mehr. Auch wurde es schlagartig, nach dem die Sonne weg war und der Wind auffrischte, empfindlich kalt. Trotzdem war es wunderschön, einen Sonnenuntergang am Grand Canyon zu erleben.
Tag 7
24.05.2011
Heute ging es über Tuba City und Kayenta ins Monument Valley. Monument Valley wird von Navajo`s verwaltet und gehört nicht zu den Nationalparks USA. Der Weg dorthin ist ziemlich eintönig und bedarf keinerlei weiterer Erwähnung. In Kayenta wurden noch einmal Lebensmittel eingekauft, bevor wir in`s Valley fuhren. Dort checkten wir auf dem Goulding`s Campground kurz hinter der gleichnamigen Lodge ein. Es ist der einzige Campground im Valley und wahrscheinlich deshalb auch mit 50$ für Full Hookup so teuer. Die Plätze sind klein und verfügen über keinerlei Schatten. Eine weitere Besonderheit sind die Duschen, die nur erreicht werden können, wenn man mitten durch den Shop geht. Allerdings sind die Duschen sehr sauber und gepflegt. Nachdem wir unser RV eingeparkt und angeschlossen hatten, haben wir noch eine zwei stündige Tour durch das Monument Valley gebucht. Die Kosten für diese Tour belaufen sich auf 80$ und wir wurden direkt am Campground von einem offenen Auto mit 10 -12 Sitzplätzen auf dem Aufbau abgeholt. Erster Halt war ein Hogan der Navajo`s in dem eine alte Indianerin auf traditionelle Art am Wolle spinnen war. Störend hierbei war allerdings die Klimaanlage und ein Plastikstuhl. Jetzt ging es direkt in`s Valley über Wege, die für Wohnmobile nicht geeignet sind. An allen Stellen, an denen wir gehalten haben, um die Aussicht zu geniesen, hatten Indianer ihre Stände mit selbstgemachten Schmuck aufgebaut. Die Tour lohnt sich wirklich, es geht an Totem Pole, East- und Westmittenbutte, Three Sisters, Mystery Valley und Sandsprings vorbei. An jedem dieser Aussichtspunkte erfolgte ein längerer Stop, so dass in Ruhe gefilmt und fotografiert werden konnte. Auch der Indianer, der auf einem Felsvorsprung für die Touristen possiert, fehlte nicht. Ziemlich am Ende der Tour kam noch ein richtiger Sandsturm, so dass alle Indianer schnell ihre Verkaufsstände abbauten. Kurz darauf fing es noch stark an zur regnen, so dass wir froh waren wieder auf dem Campground zu sein. Hier angekommen klarte der Himmel wieder auf und ruckzuck wurde es wieder schön warm.